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IVI
aus Leipzig offline
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Zitat von The Edge um 15:31 am Feb. 16, 2006 Was hälst du davon, dass firmen Produktionen ins Ausland verlagern? Wie würdest du (heutzutage) eine Forderung der Gewerkschaften nach kürzerer Arbeitszeit/höherem Lohn (analog zueinander) bewerten?
| oh edge, das isn weites feld .... es fängt schon mal damit an, dass die gewerkschaften nie an der stellung der konservativen und vor allem der marktliberalen rütteln konnten, obwohl z.B. die IGM die größte einzelgewerkschaft der welt is. (noch *gg*) es geht über den speziellen dt. korporatismus weiter, über die nicht-etablierung einer catch-all-party (kirchheimer), wodurch kein polit. hegemon entsteht, über die div. verflechtungen der interessenverbände, dem mangelnden ausbau des öfftl. dienstes, der finanznot der kommunen, des beitragsfinanzierten umlageverfahrens wohlfahrtstaatlicher institutionen, dem aufkommenden wellfare-mix (giddens, sainsbury), damit verbunden natürlich die "staatlich veranstaltete entstaatlichung von staatsaufgaben" (schmidt), dem "schöpferischen zerstören" (schumpeter) des kapitalismus an sich, dem mitgliederschwund der gewerkschaften, der zu großen reservearmee (die arbeitslosen), der zu hohen sockelarbeitslosigkeit, dann sollte man sich mal an die "konzertierte aktion" erinnern, die pfadabhängigkeit des konservativem wohlfahrtstaates deutschland, die teils unsäglichen medien, dazu noch typische vorurteile (aller seiten) usw. usf. ich könnt dir über das thema zig seiten schreiben ... is eins meiner spezialgebiete (wie man vll. erkennt *gg*), aber ich versuchs ganz kurz: "fördern und fordern" ist das dt. motto der "aktivierenden arbeitsmarktpolitik". der staat hat kein geld für höhere löhne, die arbeiter (ganz generell) müssen in krisen die produktivität erhöhen, das heißt eben auch: länger arbeiten (wobei es Ver.Di nicht um die lächerlichen 18min geht), der konkurrenzkampf wird größer, das risiko abzurutschen siehe z.B. Hartz4) ist höher, das soziale netz wird grobmaschiger und eben wegen der konservativen grundplanung wird das netz nicht zu einem trampolin für alle (wenn man fällt, wird man in den arbeitsmarkt zurückgeschleudert, weiterbildung, jobs im öfftl. dienst, teilzeitarbeit usw), sondern die schwächeren fallen durch. nimmt man dann noch die angst um den arbeitsplatz dazu + die unfähigkeit des "staates", dt. firmen an DTL zu binden, dann schauts böse aus. in den USA is die regelung einfach: "biste n ami, blechste deine steuern in den USA. basta!" aber was passiert, wenn BMW damit droht, nach rumänien zu gehen? es werden statt rechtl. schritte zu viele "anreize" gegeben, doch in DTL zu bauen. die europäisierung (ich sach nur: dienstleistungsrichtlinie!!!! aaaah, da könnt ich kotzen) schreitet voran ... und die, die davon negativ beeinflusst werden, bekommen das maul net auf, wissen net bescheid, werden künstl. kleingehalten ... und haben sowieso keine alternative. es is kein einfaches thema und es gibt nicht DEN schuldigen, das ganze system legt sich selbst lahm (bürokratie, stärkere interdependenzstrukturen je höher man im polit. system steht), es ist vielmehr ein generalversagen ... und das wird bei den streiks im öfftl. dienst so enden, dass die arbeitszeitverlängerung kommt, eine geringfügige lohnerhöhung ebenso, dazu ein paar vergünstigungen gestrichen werden und keiner so recht zufrieden is. vor allem der staat (bes. die kommunen), denn deren verschuldung wird keinesfalls geringer. womit dann natürlich auch wieder geld für die aktivierende arbeitsmarktpolitik fehlt ... die einnahmen sinken ... die ausgaen steigen ... der generationenvertag is eh gebrochen ... die pflegekasse wird im november komplett leer sein ... tja, gute nacht deutschland?
übrigens: http://www.orthy.de -> Sachen gibt's, die gibt's gar net wir suchen Redakteure: http://www.orthy.de/index.php?option=com_content&task=view&id=4056&Itemid=38
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Beiträge gesamt: 2074 | Durchschnitt: 0 Postings pro Tag Registrierung: Feb. 2003 | Dabei seit: 7947 Tagen | Erstellt: 16:59 am 16. Feb. 2006
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Kaffeeheld
aus Stralsund offline
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und ich dachte immer es gibt Aufschwung und eine Inflation von 2% @ivi du hast die Korruption der Politiker u erfüllungsgehilfen der BRD vergessen In Russland, Polen, Argentinien, Italien etc. weis man wenigstens wem man Geld geben muß u dann klappt das auch aber hier will jeder was haben u nichts klappt. Fördergelder, Verträge werden untereinander Aufgeteilt. Jedes Jahr werden Etliche Unternehmen durch die öffentliche Hand in die Insolvenz getrieben. The most wanted bzw staatsfeind NR.1 der BRD ist der Mittelstand Naja, kennt ja jeder, aber anstatt Action auf der Straße zu machen, sitzen sie lieber zu Hause und lassen sich zuqualmen bzw. ablenken von irgend son mist. Falls es jemanden Interessiert hier mal eine kleine Zusammstellung, was sich Politiker und Bosse aus verschiedenen Bereichen so Jahr für Jahr in die Tasche schieben! Dabei blieben Nebenverdienste noch unberücksichtigt. Hier einige Beispiele: Wirtschaft: Deutsche Bank Durchschnittsgehalt pro Manager 6,7 Mio. Vorstand insgesamt 26,8 Mio. Veränderung zum Vorjahr +58,5 % E.on Durchschnittsgehalt pro Manager 4,4 Mio. Vorstand insgesamt 21,8 Mio. Veränderung zum Vorjahr +108,0 % Allianz Durchschnittsgehalt pro Manager 2,8 Mio. Vorstand insgesamt 32,3 Mio. Veränderung zum Vorjahr + 45,6 % RWE Durchschnittsgehalt pro Manager 2,5 Mio. Vorstand insgesamt 11,4 Mio. Veränderung zum Vorjahr keine Angabe Siemens Durchschnittsgehalt pro Manager 2,4 Mio. Vorstand insgesamt 31,6 Mio. Veränderung zum Vorjahr +20,0 % Deutsche Telekom Durchschnittsgehalt pro Manager 1,9 Mio. Vorstand insgesamt 13,0 Mio. Veränderung zum Vorjahr +3,9 % BASF Durchschnittsgehalt pro Manager 1,8 Mio. Vorstand insgesamt 14,4 Mio. Veränderung zum Vorjahr +5,5 % BMW Durchschnittsgehalt pro Manager 1,8 Mio. Vorstand insgesamt 10,7 Mio. Veränderung zum Vorjahr +3,7 % Volkswagen Durchschnittsgehalt pro Manager 1,8 Mio. Auch der Erfinder Hartz. Vorstand insgesamt 14,6 Mio. Veränderung zum orjahr keine Angabe Linde Durchschnittsgehalt pro Manager 1,7 Mio. Vorstand insgesamt 8,6 Mio. Veränderung zum Vorjahr +0,5 % Henkel Durchschnittsgehalt pro Manager 1,7 Mio. Vorstand insgesamt 11,6 Mio Veränderung zum Vorjahr +21,9 % Altana Durchschnittsgehalt pro Manager 1,6 Mio. Vorstand insgesamt 6,4 Mio. Veränderung zum Vorjahr +25,1 % TUI Durchschnittsgehalt pro Manager 1,6 Mio. Vorstand insgesamt 9,2 Mio. Veränderung zum Vorjahr +11,8 % Deutsche Börse Durchschnittsgehalt pro Manager 1,5 Mio. Vorstand insgesamt 8,9 Mio. Veränderung zum Vorjahr +89,4 % Deutsche Post Durchschnittsgehalt pro Manager 1,3 Mio. Vorstand insgesamt 10,8 Mio Veränderung zum Vorjahr keine Angabe Politiker Gerhard Schröder (60, SPD) 254.670.00 Euro Franz Müntefering (64, SPD) 210.828.00 Euro Angela Merkel (50, CDU) 246.204.00 Euro Laurenz Meyer (56, CDU) 278.924.04 Euro Edmund Stoiber (62, CSU) 236.154.00 Euro Wolfgang Clement (64, SPD) 165.213.00 Euro Hans Eichel (62, SPD) 207.273.00 Euro Joschka Fischer (56, Grüne) 207.273.00 Euro Horst Köhler (61) 212.000.00 Euro Renate Künast (48, Grüne) 207.273.00 Euro Otto Schily (72, SPD) 207.273.00 Euro Ulla Schmidt (55, SPD) 207.273.00 Euro Peter Struck (61, SPD) 207.273.00 Euro Jürgen Trittin (50, Grüne) 207.273.00 Euro Klaus Wowereit (50, SPD) 183.038.16 Euro Bezüge inklusive Weihnachtsgeld-Anteil und Dienstaufwand-Entschädigung, Bezüge inklusive steuerfreier Kostenpauschale. Wohngeld, Tagesgeld für EU-Abgeordnete noch nicht eingerechnet. Krankenkassen: Die Gehaltsliste einiger deutschen Krankenkassen-Chefs: DAK (7 Mio. Versicherte). Chef Hansjoachim Fruschki 221 000 Euro/Jahr. Vorstände Herbert Rebscher und Claus Moldenhauer je 210 000 Euro. Techniker Krankenkasse (5,5 Mio. Versicherte). Norbert Klusen 201 924 Euro plus 14 806,32 Euro/Jahr Vorsitzenden-Zulage. Helmuth Doose: 198 835,08 Euro/Jahr. Christoph Straub: 170 000 Euro. Barmer (7,5 Mio. Versicherte). Vorstände Eckart Fiedler, Klaus H. Richter und Johannes Vöcking: je 185 400 Euro/Jahr. Kaufmännische Krankenkasse (1,9 Mio. Versicherte). Chef Ingo Kailuweit: 183 300 Euro Jahresgrundgehalt. Vize Rudolf Hauke: 177 300 Euro. Gmünder Ersatzkasse (1,3 Mio. Versicherte). Chef Dieter Hebel: 165 184,82 Euro. Vize Kurt Abram: 154 922,28 Euro. Securvita BKK (120 000 Versicherte). Chef Elis Huber: 104 814 Euro plus 920,28 Euro/Jahr für Alters-Direktversicherung. Nun wissen wir, warum wir Praxisgebühren bezahlen müssen! Es gibt ca. 300 Krankenkassen in Deutschland! Fast eine Millarde Euro unserer Beiträge zur Krankenversicherungen werden für die Traumgehälter der Vorstände verwendet. Ist das denn Notwendig? Gewerkschaften: Topverdiener ist IG-Metall-Boss Jürgen Peters (60) mit 202.800,00 Euro brutto im Jahr, zweiter Stelle steht sein Stellvertreter Berthold Huber (54) mit 162.240,00 Euro. Auf Platz drei folgt ver.di-Chef Frank Bsirske (52, 2,6 Mio. Mitglieder, 4500 Mitarbeiter) mit 140.400,00 Euro im Jahr, seine Vertreterin Margret Mönig-Raane (55) bezieht 126.360,00 Euro. Beim Deutschen Gewerkschaftsbund (7,4 Mio. Mitglieder, 900 Mitarbeiter) verdient Michael Sommer (52) als Erster Vorsitzender 129.996,00 Euro im Jahr, seine Stellvertreterin Ursula Engelen-Kefer (60) 123.504,00 Euro. Den Spitzenfunktionären steht darüber hinaus jeweils ein Audi A 8 mit Chauffeur zur Verfügung. Bei allen Beispielen sind die vielen extra Entlohnungen in verschiedenen Aufsichträten usw. noch nicht enthalten. Nur 42 Euro Taschengeld im Monat hat ein Rentner/Rentnerin in einem Alters-oder Pflegeheim, die die Heimkosten nicht allein bezahlen können! Ist das nicht eine jämmerliche Politik in diesem Land? (Geändert von Kaffeeheld um 18:37 am Feb. 16, 2006)
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Beiträge gesamt: 4072 | Durchschnitt: 1 Postings pro Tag Registrierung: Okt. 2005 | Dabei seit: 6983 Tagen | Erstellt: 18:28 am 16. Feb. 2006
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The Edge
aus der Asche offline
OC God 22 Jahre dabei !
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hm... - ich hab speziell auf die Auslagerung von Produktionen ins Ausland SOWIE die Forderungen von Gewerkschaften (aktuell im Rampenlicht ja ver.di, mit generalstreik drohend ) zu Zeiten der Globalisierung angespielt... Durch die Globalisierung können wir unsere Lohnstandards so nicht weiterfahren. Im Ausland wird alles x-fach billiger produziert als hier, hier Lohnnebenkosten von 80%, Kündigungsschutz etc... da bietet es sich an, Produktionen in's ausland zu verlegen - aber WARUM eigentlich? Nicht etwa zur Ausreizung des Imperialistischen Gedankens, sondern zum Erhalt der in DTL verbleibenden Produktionsstätten! Der Gewinn der im Ausland durch Billiglöhne (müsste Unwort sein, klingt als wenn Menschen einen Preis hätten, leider ist das irgendwie schon vorhanden...) fließt in die deutschen Produktionen ein, um den Standort überhaupt zu halten! Das ist in jedem Fall besser, als mit Mann und Maus an Bord zu sinken, sprich Produktion stur hierzubehalten und finanziell baden zu gehen... Auf diesen Gedanken eingehend würde ich Gewerkschaftsvertreter gerne mal fragen, ob sie jetzt "auf Halde" streiken, oder einfach nur komplett blind oder kurzsichtig sind... wie kann man in diesen Zeiten noch Lohnerhöhungen fordern? Wir müssten prinzipiell dringend zusehen, unsere Staatsschulden durch WIRKLICH radikale Maßnahmen wieder einzuholen - und das nicht durch eine Mehrwertsteuererhöhung (lächerlichste Vorschlag seit langem, noch eine Drossel für Verbraucher und Wirtschaft), sondern durch brutale Kürzungen der Ausgaben auf allen Gebieten... auch wenn's schmerzt - wir haben offenbar lange genug viel zu gut gelebt, sonst wären wir jetzt bei +/- null und nicht bei Schulden im Billionenbereich. Dann würden ohne die drückende Schuldenlast die Lohnnebenkosten auch mal sinken können, und zusammen mit einer "Lohnanpassung", OB ES DEN LEUTEN IN IHRE EGOISTISCHE ILLUSION PASST ODER NICHT, wäre so der erste Schritt in die richtige Richtung getan... daher finde ich die derzeitigen Forderungen eine bodenlose Frechheit... Gruß
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Beiträge gesamt: 8661 | Durchschnitt: 1 Postings pro Tag Registrierung: Okt. 2002 | Dabei seit: 8073 Tagen | Erstellt: 18:57 am 16. Feb. 2006
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