|
|
|
|
|
|
alexb
offline
OC Newbie 19 Jahre dabei !
|
Hallo, vielleicht kann ich hier mal etwas aufklären... Kurz vorweg: ich arbeite bei einem der größeren deutschen PC-Hersteller (in Microsoft-Worten: OEM). Ich bin in der Entwicklung tätig und damit zu einem grossen Teil für OS-Installationen. Nun zum Thema: Sysprep ist von MS und wurde speziell für OEMs entwickelt die Klonutillities zur Rechnerversorgung in der Produktion nutzen. Das Problem beim Klonen von Windows-Betriebssystemen (z.b. mit Norton Ghost oder dem früheren DriveImage) ist dass jedes Windows seit NT4 einen sogenannten SID hat (Security Identifier). Das ist eine Zeichenkombination die pro Rechner oder pro NT/2k-Domäne eindeutig ist. Zum Beispiel heisst der Benutzer Alex auf meinem XP-Rechner nicht wirklich Alex, sondern das Betriebssystem sieht ihn als S-1-5-21-725345543-1957994488-1801674531-1003. Wenn nun der Rechner einfach nur geklont wird, kann das fatale Folgen haben, setzt man nun mehrere der geklonten Rechner im Netzwerk ein haben alle Benutzeraccounts denselben SID, also alle Benutzer automatisch dieselben Rechte auf allen diesen PCs. Schlimmer noch, die Basis für die Generierung des SID ist dieselbe, also sind Überschneidungen bei neu angelegten Accounts vorprogrammiert. Um dies zu vermeiden und alle SIDs neu generieren zu lassen gibt es Sysprep. Zuerst wird Sysprep gestartet, dann geklont, beim nächsten Booten generiert Windows automatisch die SIDs neu und das Problem ist gelöst. Syspreps gibt es also schon seit NT4 (bzw. auch für 98, jedoch hat es da nicht diese Funktion). Dann kamen Zusatzfeatures hinzu, wie z.B. das entfernen des Product Keys (oder COAs oder CD Key, ist alles dasselbe), was für OEMs immens wichtig ist. Wir installieren mit speziellen OEM Schlüsseln, die aber der Kunde natürlich nicht bekommen soll. Daher wird vor Auslieferung der Schlüssel mithilfe von Sysprep entfernt, und der Kunde gibt seinen eigenen (bzw. den vom Aufkleber) ein. Ausserdem wäre da noch seit Win2000 die OOBE (Out-Of-the-Box-Experience) - Früher wurden für Vorinstallationen namen wie "OEM" oder "Preinstall" oder der Name des PC-Herstellers verwendet, dasselbe gilt auch für Zeitzone. Ist natürlich nicht der Hit, besonders nachdem der Windows-Name für Software die Vorgabe ist (bei Eingabe von Name und Firma) - deshalb entfernt Sysprep auch diese Informationen sowie Rechnername, ... Neu seit Win2000 ist ebenfalls die Hardwareerkennung, die aber erst seit XP richtig was taugt. Viele Wechsel sind möglich, aber nicht alle. Es gibt einige Einschränkungen: - Der Rechnertyp ist ausschlaggebend. Wenn ihr mal in den Gerätemanager schaut seht ihr ziemlich weit oben einen Eintrag "Computertyp", da könnte z.B. stehen MPS-Multiprozessor oder MPS-Uniprozessor (das wären normalerweise PIIs und PIIIs). Dann gibt es ACPI-Standard PC (normalerweise AMDs) und ACPI-Uni/Multi-Prozessor (Neuere AMDs, P4, Xeon, Celeron) - Dies ist nicht nur von der CPU sondern auch vom Board abhängig - das "virtuelle Gerät" (in Wirklichkeit der HAL, Hardware Abstraction Layer) lässt sich NICHT ÄNDERN. Bitte _NICHT_ versuchen einfach einen neuen "Treiber" über Treiber aktualisieren zu installieren, das hat beim nächsten Neustart definitiv den Supergau zur Folge. Man kann mit Einschränkungen und Sysprep zwischen den Architekturtypen wechseln: Nun, was gar nie nicht gehen wird ist ein Wechsel zw. MPS xyz und ACPI xyz. ACPI Uni/Multi-Wechsel gehen normalerweise Problemlos. ACPI Standard und ACPI U/M kommt auf den Einzelfall an - da gilt probieren. Ein weiteres Problem sind sogenannte MSCDs - Mass Storage Contoller Drivers, also z.B. SATA/Raid/SCSI-Controllertreiber. Sie spielen eine ganz besondere Rolle, denn die werden benötigt noch bevor man Windows einen Treiber füttern kann, nämlich beim Booten. Wenn ich nicht von der Platte booten kann, kann ich auch keinen Controllertreiber installieren um von der Platte booten zu können. Doof, was ? Für den Hausgebrauch (der eigentliche Weg, den OEMs gehen ist aufwendig und erfordert technisches Detailwissen) geht es z.B. auf eine stinknormale IDE-Platte (evtl. sogar mit gestecktem IDE-Controller, wenn es keine onboard-EIDE-Anschlüsse mehr gibt) zu Klonen, dann auf dem neuen Rechner von der IDE zu booten, den Controllertreiber dort einrichten, und dann auf die eigentliche Zielplatte klonen (Achtung, wenn es die Meldung INACESSIBLE_BOOT_DEVICE beim Booten gibt, muss die Boot.ini angepasst werden mit dem richtigen Pfad zur Festplatte (könnte man dann, wenn's soweit ist mit einer vorher vorbereiteten PE-CD machen : http://www.nu2.nu/pebuilder/) Soviel zur Klonerei, ich hoffe ich konnte euch etwas helfen & aufklären, und habe euch nicht gelangweilt noch etwas, für Interessierte gibbet hier die kompletten Deploy tools: http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?displaylang=de&FamilyID=3e90dc91-ac56-4665-949b-beda3080e0f6 Die beinhalten nicht nur Sysprep sondern z.B. auch den Answerfile Generator, ein tool mit dem sich das Windows-Setup komplett automatisieren lässt. Nie wieder warten und Dialoge drücken wärend der Installation. Kann man entweder in eine eigene WinXP CD als Datei Winnt.sif ins i386-Verz. kopieren, oder auf eine Floppy die man kurz während dem Booten von der Original XP-CD im Laufwerk lässt. Ausserdem gibts ausführliche Hilfe zu allen Tools (ref.chm). mfg Alex
|
Beiträge gesamt: 1 | Durchschnitt: 0 Postings pro Tag Registrierung: Feb. 2005 | Dabei seit: 7224 Tagen | Erstellt: 20:33 am 17. Feb. 2005
|
|
|
|
|
|
|
|