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OberstHorst
aus Taunusstein offline
OC God 17 Jahre dabei !
Intel Core i7 2800 MHz
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an alle Mal ein ernsteres Thema hier. Ich würde gerne wissen, wie ihr mit eurem Stress so zurecht kommt. Ich war die letzten zwei Jahre in einem Projekt und hatte da permanent Stress in irgendeiner Form. Alleine schon die Hin- und Rückfahrt von jeweils 1 bis 1 1/2h empfand ich sehr unangenehm. Dazu kam noch die variable Arbeitszeit (Das Topic "Gleitzeit - Fluch oder Segen" kommt demnächt ) usw. Zum Glück kann ich gut damit umgehen. Bei mir äußert sich Stress durch Magen/Darm Probleme. Eine Runde auf der Schüssel und alle Probleme sind vergessen Bei anderen Leuten ist es nicht ganz so einfach. Meine Freundin hat seit mehreren Monaten permanten Stress auf der Arbeit. Die Folge war neben Müdigkeit und stärkeren Alkoholkonsum plötzlich auftretender Haarausfall. Meine Freundin hat dann reagiert und ist zum Arzt gegangen und hat sich zwei Wochen krank schreiben lassen. Dazu habe ich ihr eine Aufbaukur besorgt (Vitamine, Mineralstoffe usw). Der Druck durch die Arbeit nimmt jedoch zu Hause nicht wirklich ab. Die Arbeit ist immernoch im Hinterkopf und der Gedanke, dass sie ihre Arbeit jetzt noch an ihre Kollegen weiter gibt ließ sie nicht los. Ihr Chef gibt sich dazu noch als ein ziemlich großes Arschloch durch so Kommentare wie "ich hab auch Haarausfall" und "man darf nicht alle Probleme auf Stress schieben" (er ist anfang 60 und hat derzeit quasie gar nichts zu tun). Jetzt ist sie wieder arbeiten. Das ist kein Einzelfall. Ein Kollege im letzten Projekt hat erzählt, dass seine Frau irgendwann jeden Abend zwischen 1 bis 2 Flaschen Sekt getrunken hat. Urlaub war nicht möglich also musste sie da durch und hat ihre Sorgen weggetrunken. Einige Monate später ist sie im Krankenhaus wegen Burn Out gelandet. Um sich wieder auf die Beine zu kriegen, musste sie kündigen. Eine Cheffin ein einem Teilprojekt bei uns hatte nach einer Weile taube Gliedmaßen, Zitterte und vergaß plötzlich alles. Auch hier wurde ein Burn Out diagnostiziert. Sie lag im Krankenhaus und hat von da aus mit ihren Blackberry Emails in die Firma geschrieben Der krasseste Fall, der mir bekannt ist ist, dass ein Kollege sich mit einer schweren Grippe weiterhin auf die Arbeit geschleppt hat. Nachdem er Heim geschickt wurde hatte er aufm Heimweg ein Herzinfakt aufgrund einer Herzmuskelentzündung. Der Kollege ist auf dem Heimweg gestorben, wegen irgendeinem belanglosen Bullshit. OK... das hat nicht direkt was mit Stress zu tun, wurde aber durch Druck auf der Arbeit ausgelöst ("das muss heute noch gemacht werden" kennt wohl jeder, der Arbeiten geht). Naja, das sind jetzt alles schon ein paar extreme Beispiele. Worum es mir geht ist die Frage, wie ihr euren Stress bewältigt? Das beste Gegenmittel soll Sport sein. Stimmt schon... wenn ich laufen gehe, hab ich meinen Kopf frei. Weiterhin sollen Hobbies sehr gut helfen. War gestern Abend zwei Stunden im Wald auf der Suche nach nem Motiv zum Fotografieren. Es gibt sicherlich noch vieles mehr, was man so machen kann um mal den "Kopf frei zu bekommen" Weiterhin würde ich gerne wissen, was ihr machen würdet (oder vielleicht gemacht habt), wenn euch die Arbeit euren letzten Nerv kostet? Findet ihr es legitim zum Arzt zu gehen und sich krank schreiben zu lassen, wenn ihr keinen Urlaub bekommt und ihr wirklich mal eine Auszeit braucht? Was sind die Alternativen? Kündigen? Hat man da nicht temporär noch mehr Stress, weil dann unter Umstäden noch Existenzangst hinzu kommt? Ist es nicht unfair den Kollegen gegenüber, wenn man krank macht, obwohl keine sichtbare Krankheit vorliegt? Ist es erst "OK" wenn man mit nem Nervenzusammenbruch im Krankenhaus liegt?! Ich habe mir die letzten Wochen sehr viele Gedanken gemacht und würde gerne wissen, wie ihr darüber denkt.
<-- Killerspielespieler Geh doch zum MediaMarkt und lass dich da beraten...
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Beiträge gesamt: 6824 | Durchschnitt: 1 Postings pro Tag Registrierung: Nov. 2007 | Dabei seit: 6218 Tagen | Erstellt: 10:02 am 19. April 2011
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rage82
aus gebombt offline
Real OC or Post God ! 23 Jahre dabei !
Intel Core i7 3700 MHz @ 3700 MHz 53°C mit 1.05 Volt
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burn out habe ich früher belächelt. mittlerweile kenne ich einige fälle und die haben sich alle so unteschiedlich geäußert, dass sie eigentlich nicht die gleiche diagnose haben konnten (einer hat zu hause seine kinder nicht mehr angefasst, musste auch kündigen, nach einem jahr ist es soweit wieder in ordnung). ich treibe auch sport und durch den pc als hobby kann ich, so wie jetzt gerade, auch mal 10 minuten leerlauf an der arbeit alles vergessen und beim surfen entspannen (ist schliesslich auch kein dienstlicher anschluss). aber das wichtigste ist, dass ich nachdem ich meinen tagesabschluss gemacht habe, mein handy ausschalte, egal ob kunde, teamleiter oder kollege. erst am nächsten morgen um 7 hör ich die mailbox ab. zu hause ist zu hause, das trenne ich strikt. momentan habe ich in meine kob aber auch keine wirkliche verantwortung, dass könnte sich natürlich demnächst ändern, aber auch dann versuche ich das beizubehalten. diese trennung macht es mir einfach, zumal ich oft auch abends und an wochenenden noch was fürs studium machen muss, ohne das abschalten, bei dem ich alles einfach sein lasse, würde ich das wohl nicht lange durchstehen. wenn ich nicht mehr ich sein kann, dann weiss ich, es ist zeit was zu ändern. bisher hat der arbeitgeber da auch nichts dagegen gehabt, ganz im gegenteil, mir wurde viel geholfen (teamleiter), studium und job auf die reihe zu bekommen.
"Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen" - Walter Röhrl
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Beiträge gesamt: 18206 | Durchschnitt: 2 Postings pro Tag Registrierung: Mai 2001 | Dabei seit: 8609 Tagen | Erstellt: 10:27 am 19. April 2011
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Mortis
aus Frankfurt/Main offline
OC God 22 Jahre dabei !
AMD Phenom II 3200 MHz @ 4000 MHz 63°C mit 1.437 Volt
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Wer die Psychosomatik für einen Witz hält, hat in der Tat schlechten Humor. Um so reflektierter, kritischer und selbstständig denkend ein Mensch ist, desto mehr läuft er auch Gefahr sich durch das bewusst Machen und Vergegenwärtigen von Alltagsproblemen- und Situationen in ein geistiges schwarzes Loch zu treiben. Nicht umsonst heißt es, dumme seien glücklicher. Die leistungsorientierte, meist schon aus dem Elternhaus in die Muttermilch eingeflößte Haltung, Untätigkeit sei etwas, für das man sich zu schämen habe, macht es auch nicht besser. Wieviele Menschen können nicht einmal für eine halbe Stunde still sitzen und einfach nichts tun? "Stell dich nicht so an!", "Andere machen's doch auch!" oder, im Falle von sozialer Interaktionsverkrüppelung, impliziert durch verwendete Internetsprache: "mimimimi", sind nur einige der ignoranten Reaktionen die man meist von denen zu hören bekommt, die dem Besuch einer psychosomatischen Klinik selbst nicht weit entfernt sind. Wir müssen wieder lernen mit uns selbst, mit unserer Zeit umzugehen. Der Körper und die Psyche senden Stop-Signale und wir ignorieren sie gekonnt, solange bis es nicht mehr geht und der Wiederaufbau selbst Schwerstarbeit bedeutet. Man werfe einen Blick auf die Patienten von Kliniken mit Psychosomatik als Schwerpunkt. Dort sind keine Geistesgestörten, keine komischen Leute. Es sind Menschen wie du und ich, oftmals auch Menschen die mehr leisten als du und ich. Vom Manager bis zum Kriminalbeamten oder der dreifachen Mutter ist alles vertreten, das sollte zu denken geben.
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Beiträge gesamt: 2073 | Durchschnitt: 0 Postings pro Tag Registrierung: Feb. 2002 | Dabei seit: 8329 Tagen | Erstellt: 14:36 am 19. April 2011
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