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hasufell
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Zitat von The Papst am 21:29 am Sep. 19, 2004 A Schopenhauer
| nich übel mich hat schon sein Vorwort zu seinem Hauptwerk abgeschreckt man muss dies gelesen haben, das und jenes und überhaupt 2 mal, ach das Nachwort vll zu erst, aber auch 2 mal und... diesbezüglich hat er ja auch scharf bemerkt (auszug) : Aber schon sind die meisten Leser ungeduldig aufgefahren und in den mühsam so lange zurückgehaltenen Vorwurf ausgebrochen, wie ich doch wagen könne, dem Publikum ein Buch unter Forderungen und Bedingungen, von denen die beiden ersten anmaaßend und ganz unbescheiden sind, vorzulegen, und dies zu einer Zeit, wo ein so allgemeiner Reichthum an eigenthümlichen Gedanken ist, daß in Deutschland allein solche jährlich in drei Tausend gehaltreichen, originellen und ganz unentbehrlichen Werken, und außerdem in unzähligen periodischen Schriften, oder gar täglichen Blättern, durch die Drukkerpresse zum Gemeingute gemacht werden? zu einer Zeit, wo besonders an ganz originellen und tiefen Philosophen nicht der mindeste Mangel ist; sondern allein in Deutschland deren mehr zugleich leben, als sonst etliche Jahrhunderte hinter einander aufzuweisen hatten? wie man denn, fragt der entrüstete Leser, zu Ende kommen solle, wenn man mit einem Buche so umständlich zu Werke gehn müßte? Da ich gegen solche Vorwürfe nicht das Mindeste vorzubringen habe, hoffe ich nur auf einigen Dank bei diesen Lesern dafür, daß ich sie bei Zeiten gewarnt habe, damit sie keine Stunde verlieren mit einem Buche, dessen Durchlesung ohne Erfüllung der gemachten Forderungen nicht fruchten könnte und daher ganz zu unterlassen ist, zumal da auch sonst gar Vieles zu wetten, daß es ihnen nicht zusagen kann, daß es vielmehr immer nur paucorum hominum seyn wird und daher gelassen und bescheiden auf die Wenigen warten muß, deren ungewöhnliche Denkungsart es genießbar fände. Denn, auch abgesehn von den Weitläuftigkeiten und der Anstrengung, die es dem Leser zumuthet, welcher Gebildete dieser Zeit, deren Wissen dem herrlichen Punkte nahe gekommen ist, wo paradox und falsch ganz einerlei sind, könnte es ertragen, fast auf jeder Seite Gedanken zu begegnen, die Dem, was er doch selbst ein für alle Mal als wahr und ausgemacht festgesetzt hat, geradezu widersprechen? Und dann, wie unangenehm wird Mancher sich getäuscht finden, wenn er hier gar keine Rede antrifft von Dem, was er gerade hier durchaus suchen zu müssen glaubt, weil seine Art zu spekuliren zusammentrifft mit der eines noch lebenden großen Philosophen 1 , welcher wahrhaft rührende Bücher geschrieben und nur die kleine Schwachheit hat, Alles, was er vor seinem fünfzehnten Jahre gelernt und approbirt hat, für angeborene Grundgedanken des menschlichen Geistes zu halten. Wer möchte alles dies ertragen? Daher mein Rath ist, das Buch nur wieder wegzulegen. Allein ich fürchte selbst so nicht loszukommen. Der bis zur Vorrede, die ihn abweist, gelangte Leser hat das Buch für baares Geld gekauft und fragt, was ihn schadlos hält? – Meine letzte Zuflucht ist jetzt, ihn zu erinnern, daß er ein Buch, auch ohne es gerade zu lesen, doch auf mancherlei Art zu benutzen weiß. Es kann, so gut wie viele andere, eine Lücke seiner Bibliothek ausfüllen, wo es sich, sauber gebunden, gewiß gut ausnehmen wird. Oder auch er kann es seiner gelehrten Freundin auf die Toilette, oder den Theetisch legen. Oder endlich er kann ja, was gewiß das Beste von Allem ist und ich besonders rathe, es recensiren. Und so, nachdem ich mir den Scherz erlaubt, welchem eine Stelle zu gönnen in diesem durchweg zweideutigen Leben kaum irgend ein Blatt zu ernsthaft seyn kann, gebe ich mit innigem Ernst das Buch hin, in der Zuversicht, daß es früh oder spät Diejenigen erreichen wird, an welche es allein gerichtet seyn kann, und übrigens gelassen darin ergeben, daß auch ihm in vollem Maaße das Schicksal werde, welches in jeder Erkenntniß, also um so mehr in der wichtigsten, allezeit der Wahrheit zu Theil ward, der nur ein kurzes Siegesfest beschieden ist, zwischen den beiden langen Zeiträumen, wo sie als paradox verdammt und als trivial geringgeschätzt wird. Auch pflegt das erstere Schicksal ihren Urheber mitzutreffen. – Aber das Leben ist kurz und die Wahrheit wirkt ferne und lebt lange: sagen wir die Wahrheit. (Geändert von hasufell um 0:13 am Sep. 20, 2004)
Franz schwieg tagelang.
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Beiträge gesamt: 7863 | Durchschnitt: 1 Postings pro Tag Registrierung: Jan. 2003 | Dabei seit: 8085 Tagen | Erstellt: 0:12 am 20. Sep. 2004
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hasufell
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Zitat von razzzzia am 16:26 am Sep. 20, 2004 zugegebenermaßen ist dem ersten kein weiterer Versuch gefolgt sich mi dem Werk dieses Menschen zu beschäftigen, aber eine anforderung an lektüre die ich habe, ist, dass diese verständlich ist, ohne das ich da erst ne Interpretationshilfe zu kaufen muss... bei der rethorischen kapazität die der typ an den tag gelegt hat, hat er eindeutig den beruf verfehlt, und wäre besser Jurist geworden...
| wie schon angemerkt setzt Schopenhauer eine gewisses Vorwissen vorraus und erklärt im Vorwort nochmal eingehend, wie man sein Werk lesen muss, um es zu verstehen z.b. sagt er, dass Form und Stoff in einem gewissen Widerspruch stehen werden, da ein Buch Anfang und Ende hat, der Inhalt jedoch einem Organismus gleicht, was heist, dass man das Buch mindestens 2 mal lesen muss... mir der Unzulänglich dieses Werkes bewusst, habe ich noch nicht gewagt mich mit selbigem zu beschäftigen und über die Möglichkeit eine Sache vielleicht einfacher zu hätte auszudrücken können hätte, kann man eh nur ansatzweise urteilen, wenn man die Sache verstanden hat
Franz schwieg tagelang.
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Beiträge gesamt: 7863 | Durchschnitt: 1 Postings pro Tag Registrierung: Jan. 2003 | Dabei seit: 8085 Tagen | Erstellt: 16:57 am 20. Sep. 2004
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