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AMD Athlon 64
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. Fachbegriffe und Erklärungen

Den ganzen Bericht über, werden Begriffe verwendet, die dem unversierten Benutzer, wahrscheinlich nichts bzw. wenig sagen werden. Um dem vorzubeugen, wird nun zu erst einmal hier so ziemlich jeder Begriff genannt bzw. aufgeführt, den man kennen sollte.

CPU/CPU-Takt/Stepping:
Die CPU ist der Prozessor eines PCs. Der CPU-Takt errechnet sich bei einer:



Sockel A CPU aus FSB x CPU-Multiplikator

Sockel 754/939/940 CPU aus Referenztakt x CPU-Multiplikator


Jede CPU hat ein Stepping, welches über vieles Aufschluss gibt. So kann man auch CPUs ausmachen die wahrscheinlich gut zu übertakten sind. Weiterhin lässt sich über das Stepping (und auch der Ort wo es sich auf der CPU befindet!) schnell ausmachen, was für einen CPU-Typ man hat.

Front-Side-Bus (kurz FSB):
Achtung! Einen Front-Side-Bus gibt es nur beim Sockel A! Bei einem Sockel 754/939/940 PC gibt es ihn nicht!
Der Front-Side-Bus (FSB) ist der grundlegenste Takt eines PCs. Aus ihm errechnen sich der CPU-Takt, bei synchronem Betrieb der Takt des Arbeitsspeichers und ggf. der AGP/PCI-Takt. Vom FSB hängt auch die Bandbreite zischen CPU und Chipsatz des Mainboard ab. Es gibt vier unterschiedliche Werte, die der FSB standardmäßig hat; 100 MHz, 133 MHz, 166 MHz und 200 MHz. Aus Marketinggründen verdoppelt man diesen Wert aber auch schon mal (DDR-Technologie). Den FSB muss man ggf. auch manuell auf den entsprechenden Wert setzen, wobei man das wenn möglich per Jumper machen muss, da dieser dann normalerweise den entsprechenden AGP/PCI-Teiler aktiviert.

Referenztakt:
Achtung! Einen Referenztakt gibt es nur beim Sockel 754/939/940! Bei einem Sockel A PC gibt es ihn nicht!
Der Referenztakt ist nur dazu da, um daraus andere Takte zu bilden. Es gibt nichts, was direkt mit dem Referenztakt taktet! Aus ihm bildet sich:




der CPU-Takt, indem man den Referenztakt mit dem CPU-Multiplikator multipliziert.

der HT-Takt, indem man den Referenztakt mit dem eingestellten HT-Multiplikator multipliziert.

Eventuell der AGP/PCI/PCI-Express-Takt, wenn dieser nicht manuell eingestellt bzw. fixiert werden kann.


Speichertakt:
Der Speichertakt bezeichnet den Takt des Arbeitsspeichers. Viel interessanter bzw. wichtiger ist aber wie er ermittelt wird. Daneben gibt es aber noch andere Feinheiten zu beachten:

Beim Sockel A:
Hier gibt es zwei Möglichkeiten; entweder man betreibt den Speicher synchron oder asynchron zum FSB. Man sollte ihn aber immer wenn möglich synchron betreiben, da eine asynchrone Taktung grundsätzlich langsamer als eine synchrone Taktung ist, selbst wenn der Arbeitsspeicher mit einem Takt betrieben wird, der höher als der FSB ist. Dies kommt daher, dass der Chipsatz des Mainboards für das ungleiche Verhältnis zwischen CPU und Arbeitsspeicher zusätzliche Berechnungen durchführen muss.

Wie man nun welchen Betrieb aktiviert, hängt vom Mainboard und vom BIOS ab.

Beim Sockel 754/939/940:
Der Speichertakt hängt beim Sockel 754/939/940 vom CPU-Takt ab. Der CPU-Takt wird durch einen Teiler geteilt, der maximal so groß ist wie der CPU-Multiplikator (den Speicherteiler kleiner als den CPU-Multiplikator zu wählen ist nicht möglich!). Das bedeutet wiederum, dass der Speichertakt maximal dem Referenztakt entspricht.
Allerdings ist dabei zu beachten, dass wenn man einen ungeraden CPU-Multiplikator (z.B. 10.5) verwendet, dieser nicht gleich dem Speicherteiler ist! In diesem Falle wird der Speicherteiler immer auf den nächsten glatten Wert aufgerundet (bei CPU-Multiplikator 10.5 also auf 11). Von daher sollte man entweder ungerade CPU-Multiplikatoren vermeiden, oder aber in speziellen Fällen sich dieses Aufrunden zu nutze machen. Ein solcher Fall ist gegeben, wenn man beim Übertakten hohe Referenztakte erreicht, den Arbeitsspeicher aber ganz bewusst nicht so hoch takten möchte.
Fälschlicherweise spricht man hier manchmal von synchroner und asynchroner Taktung des Arbeitsspeichers. Da aber der Speichertakt beim Sockel 754/939/940 aber nichts weiter mit dem Referenztakt zu tun hat, gibt es hier keine synchrone/asynchrone Taktung des Arbeitsspeichers! Dementsprechend ist dies beim Sockel 754/939/940, im Gegensatz zum Sockel A, auch keineswegs schlecht für den Speicherdurchsatz bzw. die Speicherperformance.

Aber zurück zur wesentlichen Funktion der Speicherteiler:
Bei einem  Betrieb des Arbeitsspeichers im DDR400 Modus (also der CPU-Multiplikator ist gleich dem Speicherteiler) bedeutet dies bei 200 MHz Referenztakt eine 200 MHz Taktung des Arbeitsspeichers (also DDR400). Diesen Teiler, den man benötigt, um den Speichertakt einzustellen, kann man im BIOS vorgeben. Dort wird er aber nicht so angegeben, sondern meistens kann man dort zwischen DDR200, DDR266, DDR333 und DDR400 wählen, was bei einer CPU mit 2000 MHz (also 200 MHz Referenztakt x Multiplikator 10) folgendes bedeutet:

Bei DDR200 wird 20 als Teiler aktiviert, was dann zu 100 MHz (DDR200) Speichertakt führt.
Bei DDR266 wird 15 als Teiler aktiviert, was dann zu 133 MHz (DDR266) Speichertakt führt.
Bei DDR333 wird 12 als Teiler aktiviert, was dann zu 166 MHz (DDR333) Speichertakt führt.
Bei DDR400 wird 10 als Teiler aktiviert, was dann zu 200 MHz (DDR400) Speichertakt führt.

Wenn man nun z.B. eine CPU hat, die standardmäßig mit 2200 MHz taktet, ändern sich diese Teiler entsprechend; dann ist der maximale Ram-Teiler 11, was bei 2200 MHz zu 200 MHz (DDR400) Ram-Takt führt.

Und da wie gesagt, kein Ram-Teiler gewählt werden kann, der kleiner ist als der CPU-Multiplikator, ist es nicht möglich, den Ram schneller als mit DDR400 zu betreiben, ohne den CPU- oder Referenztakt zu erhöhen.

Speichertimings:
Als kleine Erweiterung zu dem Speichertakt folgt hier nun noch etwas zu den Speichertimings. Die einzelne Funktion eines jedes Timings zu beschreiben würde zu sehr vom eigentlichen Thema abweichen weswegen ich nur kurz etwas zu den wichtigsten Timings sagen werde, wobei grundsätzlich gilt, dass ein niedriger Wert besser ist und nur einen Vorgang innerhalb der Speichermodule beschleunigt. Zunächst einmal sind das die wichtigsten Timings:



Cas Latency (CL) - realistische Werte sind 2T, 2.5T und 3T

Ras to Cas Delay (tRCD) - realistische Werte sind 2T und 3T

Ras Precharge (tRP) - realistische Werte sind 2T und 3T

Cycle Time (tRAS) - realistische Werte sind 5T-11T

Command Rate - nur 1T oder 2T möglich


Etwas Besonders hat es noch mit der Command Rate auf sich. Diese ist das wichtigste Timing beim Sockel 754/939/940 überhaupt. Um mit einer 2T-Konfiguration an die Performance einer 1T-Konfiguration heranzukommen, muss man den Arbeitsspeicher um etwa 40-50 MHz (ja, richtig gelesen!) höher takten.

VCore:
VCore ist Englisch und ist die Abkürzung für Core Voltage. Dies bedeutet auf Deutsch Kernspannung und bezieht sich auf den Kern der CPU. Man erhöht sie ggf. um die CPU bei höheren Frequenzen stabil betreiben zu können. Durch eine Erhöhung der VCore wird eine CPU aber wesentlich heißer, weswegen Neulinge hier erst mal nichts ändern sollten.

L1/L2 Cache:
Der L1- und L2-Cache sind Zwischenspeicher, die in der CPU verbaut werden. Der L1 Cache ist immer 128 KB groß, und die Größe des L2-Cachs variiert von 64 KB beim Duron und maximal 1024 KB (= 1 MB) beim Athlon 64.

AGP/PCI/PCI-Express-Takt:
Diese kleinen Takte haben viele nicht auf ihrer Rechnung. Trotzdem sind sie von größerer Bedeutung als man zunächst meinen würde. Allgemein gilt, dass eine Anhebung der Takte von 100 MHz für PCI-Express, 66 MHz für AGP und 33 MHz für PCI so gut wie keinen Performancegewinn bringen. Man sollte diese Takte daher (wenn möglich) immer auf 100 MHz, 66 MHz bzw. 33 MHz fixieren, da aus Anhebungen der Takte nur unnötige Instabilitäten resultieren können. Zur Ermittelung dieser Takte werden diese entweder im BIOS fixiert (was man dadurch macht, dass man sie fest auf 33/66/100 MHz einstellt) oder über einen Teiler angesprochen. Wie nun aber genau der AGP/PCI/PCI-Express-Takt ermittelt wird, hängt in erster Linie vom Chipsatz ab.





3. Die verschiedenen Sockel, CPUs und CPU-Kerne

Zunächst zu den verschiedenen Sockeln, da die Beschreibung der CPU-Kerne darauf aufbauen wird:

Insgesamt sind für diesen Guide folgende Sockel von Bedeutung:

Sockel A:
Auf dem Sockel A findet sich der Duron, der Sempron, der Athlon und der Athlon XP. Er ist mittlerweile schon etwas betagt und etwas besonders gibt es zu ihm nicht zu sagen.

Sockel 754:
Auf dem Sockel 754 findet sich der Athlon 64 und der Sempron.
Der Sockel 754 ist der erste Sockel, den es für 64-Bit CPUs gab. Er wird mit der Zeit mehr und mehr vom Markt verschwinden und vom schnelleren Sockel 939 abgelöst werden.
Da sich ab dem Sockel 754 der Speichercontroller direkt in der CPU befindet, hängt von nun an das Speicherinterface (also ob Single- oder Dual-Channel) von Sockel und CPU ab. Der Sockel 754 bietet nur ein Single-Channel Speicherinterface.

Sockel 939:
Auf dem Sockel 939 findet sich der Athlon 64 und der Athlon 64 FX.
Der Sockel 939 ist der Nachfolger vom Sockel 754. Er bietet ein Dual-Channel Interface und hat deswegen klare Vorteile gegenüber dem Sockel 754.

Sockel 940:
Auf dem Sockel 940 findet sich der Athlon 64 FX und der Opteron.
Der Sockel 940 ist eine Serverplattform und für einen "normalen" PC alleine schon vom Preis her nicht sonderlich interessant. Er bietet wie der Sockel 939 ein Dual-Channel Interface.


Nun zu den CPU-Kernen:
Es gibt verschiedene CPU-Kerne. Das kommt ganz einfach durch den Lauf der Entwicklung und es sind einfach nur verbesserte Varianten des Vorgängers. Am wichtigsten für einen solchen Guide ist es aber ja, eine Aussage über die Übertaktbarkeit zu treffen. Dazu ist ein Blick in die OC-Datenbank (links im Menü unter "Results") zu empfehlen. Jede CPU ist aber anders, weswegen das nur einen etwaigen Überblick gibt!

Um herauszufinden, welchen Kern die eigene CPU besitzt, benutzt man am besten ein Tool wie "CPU-Z", womit man die Art des Kerns ganz einfach auslesen kann.

Im Prinzip ist es aber egal, was für einen Kern man übertaktet. Wohl ist es aber so, dass die neuren Kerne besser zum Übertakten geeignet sind! Nur für das Vorgehen ist es egal!


Duron:
Es gibt drei verschiedene Duron-Kerne. Den Morgan-, Spitfire- und Applebred-Kern. Die beiden erstgenannten wurden bei den kleineren, niedrig getakteten Duron-Modellen verwendet und werden nicht mehr produziert (Übertaktungswunder sind diese CPUs aber nicht). Der dritte im Bunde, der Applebred-Kern, ist ein relativ neuer Kern, der bei aktuellen Durons verwendet wird. Dieser lässt sich bei den früheren Modellen ggf. auch zu einem vollwertigen Athlon XP freischalten und ist allgemein gut übertaktbar. Der FSB aller Modelle beträgt 100 MHz oder 133 MHz.

Athlon:
Den normalen Athlon (also ohne XP) gibt es nur mit dem sog. Thunderbird-Kern. Den Athlon-Thunderbird gibt es aber in zwei FSB-Varianten (100 MHz und 133 MHz). Auch diese CPUs sind nicht das Gelbe vom Ei, was die Übertaktbarkeit betrifft.

Athlon XP:
Den Athlon XP gibt es mit fünf verschiedenen Kernen: Palomino-Kern, T-Bred A-Kern, T-Bred B-Kern, Thorton-Kern und dem Barton-Kern. Die Palomino- und T-Bred A-Kerne sind aber sehr schlecht zum übertakten geeignet. Ganz anders sieht das aber mit den T-Bred B-, Thorton- und Barton CPUs aus. Der FSB tritt hier beim Palomino und T-Bred A nur mit 133 MHz auf. Beim T-Bred B und beim Thorton gibt es ihn mit 133 MHz und mit 166 MHz. Schließlich existiert der Barton noch als 166 MHz und 200 MHz FSB-Variante.

Athlon XP Mobile:
Sehr beliebt bei Übertaktern ist auch die Athlon XP Mobile CPU. Diese CPUs sind eigentlich für Notebooks gedacht (sie lassen sich aber auch in Dektop-PCs einbauen!) und sind deswegen so gebaut, dass sie möglichst wenig VCore brauchen, um so die Abwärme möglichst gering zu halten. Dies machen sich aber Übertakter zu nutze, da diese CPUs dementsprechend auch für höhere Taktraten dann weniger VCore benötigen (verglichen mit normalen CPUs).

Sempron:
Den Sempron gibt es sowohl für den Sockel A, als auch für den Sockel 754. Er ist so etwas wie der Nachfolger des Duron. Zum Übertakten ist er mittelmäßig gut geeignet.

Athlon 64:
Den Athlon 64 gibt es für den Sockel 754 als auch für den Sockel 939. Er tritt als "Clawhammer", "Newcastle" und "Winchester" auf. Zum Übertakten sind alle gut geeignet. Besonders die "Winchester" sind durch die standardmäßige, niedrige VCore besonders gut geeignet.
Neuerdings gibt es auch die noch besser übertaktbaren "Venice" und "San Diego" Kerne.

Athlon 64 FX:
Der Athlon 64 FX tritt als "Clawhammer" und "San Diego" auf. Das bedeutet nicht, dass er identisch zu dem "Clawhammer" des Athlon 64s ist; der "Clawhammer" beim Athlon 64 existiert nur auf dem nicht so schnellem Sockel 754 und der Athlon 64 FX "Clawhammer" ist quasi das schnellere Sockel 939 bzw. Sockel 940 Pendant.
Ein Athlon 64 FX verfügt aber weiterhin noch über ein angehängte Zahl. Bisher existiert er als FX-51, FX-53, FX-55, FX-57 und FX-60 (letzterer ist eine Dual Core-CPU). Dabei ist die CPU schneller, je größer die Zahl ist.
Besonders an einem Athlon 64 FX ist, dass der CPU-Multiplikator nach oben hin offen ist – das ist zumindest bisher der Fall. Natürlich kann niemand vorhersehen, ob das immer so sein wird, da AMD die CPUs auch durchaus mit gesperrtem Multiplikator verkaufen könnte!

Athlon 64 X2:
Der Athlon 64 X2 ist eine Dual Core-CPU die nicht wie üblich mir einem Kern, sondern mit zwei Kernen ausgestattet ist. Diese Kerne tragen entweder den Namen "Manchester" (beide Kerne je 512 KB L2-Cache) oder "Toledo" (beide Kerne je 1 MB L2-Cache).

Opteron:
Der Opteron ist grundsätzlich eine Server-CPU, die es auch in Versionen gibt, die Multiporzessorfähig sind. Die ursprünglichen Opterons sind reine Server-CPUs, die auf dem Sockel 940 arbeiten. Normalerweise wird ein Sockel 940-Opteron also nicht übertaktet.
Neuerdings gibt es aber auch Opterons, die auf dem Sockel 939 arbeiten. Diese sind relativ günstig zu erstehen und es gibt sie bisher als "Venus" (1 MB L2-Cache) und "Denmark" (2x 1 MB L2 Cache), wobei der "Denmark" eine Dual Core-CPU ist.

Hier noch ein Link zu einer Tabelle, in der man sich einen Überblick über alle CPUs verschaffen kann.





4. Das eigentliche Übertakten

Hier werden wir uns nun dem eigentlichen Übertakten zuwenden. Ich werde im Folgenden die richtige Vorgangsweise für den Sockel A bzw. den Sockel 754/939/940 getrennt erklären, so dass man, je nach dem was man für eine CPU hat, nur den jeweiligen Part lesen braucht.

Sockel A:

Hier muss man zunächst folgendes unterscheiden:


1. Man hat eine CPU mit freier Multiplikatorwahl:

Zunächst mal sollte man über folgende Hardware verfügen:

1. Eine Sockel A CPU mit frei wählbarem Multiplikator
2. Eine gute bis sehr gute Kühlung für die CPU
3. Ein Mainboard, dass über folgende Einstellungen im BIOS verfügen sollte:



FSB

CPU-Multiplikator

VCore

AGP/PCI-Takt (um diese auf 66/33 MHz zu fixieren)


Sollte man über bestimmt Einstellungen im BIOS nicht verfügen, kann man diese alternativ auch direkt an der CPU vornehmen (z.B. durch Pin-Mod oder durch die Malanleitung – beides im Workshop zu finden).

Das Übertakten gestaltet sich in der Theorie nun relativ einfach; um an die Grenze der Leistungsfähigkeit zu gehen, geht man folgendermaßen vor:

Man stellt den Multiplikator im BIOS auf einen möglichst kleinen Wert ein und fixiert den AGP/PCI-Takt auf 66/33 MHz.

Noch mal der Hinweis: Immer auf die Temperaturen und Kühlung achten!!

Anschließend erhöht man in 5er-Schritten den FSB und testet auf Stabilität (dadurch wird der Arbeitsspeicher bei synchronem Betrieb aber direkt mit übertaktet!!). Dafür ist vor allem das Programm Prime95 zu empfehlen. Irgendwann wird das System nicht mehr stabil laufen, so dass man dann den FSB in 1er-Schritten erhöht, bis man den maximal möglichen FSB herausgefunden hat.

Danach erhöht man den Multiplikator erst mal so hoch, dass man zunächst nur auf einen Takt kommt, den die CPU sicher schafft. Dafür bietet sich der Standarttakt natürlich am besten an; um herauszufinden welchen Multiplikator man braucht, um mit dem erhöhten FSB auf den gleichen Takt zu kommen, teilt man am besten den neuen FSB durch den Standart CPU-Takt. Man muss die Zahl die man nun als Ergebnis hat, nur noch als Multiplikator einstellen, wobei man dann die Zahl abrunden sollte, wenn man sie nicht direkt einstellen kann.

Beispiel:
Ich habe einen Athlon XP 2800+ Barton mit 2083 MHz. Den Multiplikator stelle ich zum Testen auf 5 ein. Dann habe ich mit dem standardmäßigen FSB von 166 MHz einen CPU-Takt von 830 MHz.

Da mein Mainboard von Haus aus auch einen FSB von 200 MHz unterstützt komme ich auf einen maximal stabilen FSB von 213 MHz. Um jetzt zu wissen, welchen Multiplikator ich einstellen soll, teile ich den normalen CPU-Takt von 2083 MHz durch diese 213 MHz:

2083 MHz : 213 MHz = 9.78

Nun muss ich also Multi 9.5 einstellen!

Um nun auch noch den CPU-Takt so weit wie möglich hochzuschrauben, muss man nun den Multiplikator in 0.5er Schritten erhöhen und nach jeder Erhöhung auf Stabilität testen. Ich empfehle hierfür wie gesagt Prime95. Wenn es nicht mehr stabil läuft, kann man die VCore erhöhen (in den kleinst möglichen Schritten, versteht sich!!) - dadurch wird aber die CPU direkt viel wärmer. Man sollte die VCore aber nicht höher als 1.8-1.85 V stellen, da dies eine sehr große Hitzentwicklung zur Folge hat und weiterhin sehr schädlich für die CPU und deren Lebensdauer ist.

Mit eventuellen VCore-Erhöhungen kann man dann durch Stabilitätstests das Maximum ausloten. Wenn man dann irgendwann so ziemlich das Maximum des Verträglichen herausgefunden hat, muss man nur noch sehr gründlich auf Stabilität testen. Dazu benutze ich wie gesagt immer das Tool Prime95.


2. Man hat eine CPU mit gesperrtem Multiplikator:

Dies ist natürlich weniger gut zum Übertakten geeignet, aber dennoch ist es möglich. Man sollte über folgende Hardware verfügen:

1. Eine beliebige Sockel A CPU
2. Eine gute bis sehr gute Kühlung für die CPU
3. Ein Mainboard, dass über folgende Einstellungen im BIOS verfügen sollte:



FSB

VCore

AGP/PCI-Takt (um diese auf 66/33 MHz zu fixieren)


Sollte man über bestimmt Einstellungen im BIOS nicht verfügen, kann man diese alternativ auch direkt an der CPU vornehmen (z.B. durch Pin-Mod oder durch die Malanleitung – beides im Workshop zu finden).

Wenn man eine CPU mit gesperrtem Multiplikator hat, gibt es aber evtl. die Möglichkeit diesen zu entsperren. Dabei muss man beachten, dass es sowohl bei älteren CPUs die Multiplikatorsperre über die L1-Brücken, als auch bei neueren CPUs den Hardlock gibt.
Wenn der Multiplikator über die L1-Brücken gesperrt ist, kann man diesen durch Verbinden der L1-Brücken freischalten (siehe Malanleitung).
Wenn die CPU über einen Hardlock verfügt, dann kann man sie nur zu einer Mobile-CPU modifizieren und dann den Multiplikator über Software ändern (das geht aber nicht bei Mainboards die einen nForce2-Chipsatz haben!!).

Die einzige Möglichkeit eine gelockte CPU (also eine CPU mit gesperrtem Multiplikator) zu übertakten ist die, den FSB zu erhöhen. Hier ist dann aber oft das Mainboard schon vor der CPU am Ende.

Das Übertakten gestaltet sich in der Theorie nun relativ einfach; man geht folgendermaßen vor:

Man stellt den Multiplikator im BIOS auf einen möglichst kleinen Wert ein und fixiert den AGP/PCI-Takt auf 66/33 MHz.

Noch mal der Hinweis: Immer auf die Temperaturen und Kühlung achten!!

Anschließend erhöht man in 5er-Schritten den FSB (und übertaktet somit auch die CPU und bei synchronem Betrieb auch den Arbeitsspeicher!!) und testet auf Stabilität. Dafür ist vor allem das Programm Prime95 zu empfehlen. Irgendwann wird das System nicht mehr stabil laufen, sodass man dann den FSB in 1er-Schritten erhöht, bis man den maximalen FSB- bzw. CPU-Takt herausgefunden hat.

Wenn man höher hinaus will, kann man die VCore erhöhen (in den kleinst möglichen Schritten, versteht sich!!) - dadurch wird aber die CPU direkt viel wärmer. Man sollte die VCore aber nicht höher als 1.8-1.85 V stellen, da dies eine sehr große Hitzentwicklung zur Folge hat und weiterhin sehr schädlich für die CPU und deren Lebensdauer ist! Aber ob ein VCore-Erhöhung etwas bringt ist nicht garantiert, da, wenn einfach das Mainboard keinen höheren FSB mitmacht, es nichts bringt, die Spannung der CPU zu erhöhen.


Sockel 754/939/940:

Eine AMD K8-CPU kann man nur über den Referenztakt übertakten, da der Multiplikator nach oben hin gesperrt ist.

Dabei ist ein sicherer bzw. fixierter AGP/PCI/PCI-Express-Takt natürlich erst einmal Grundvorrausetzung. Ob diese Takte nun aber über eine Fixierung im BIOS oder über Teiler zu Stande kommen, ist dabei egal. Zu beachten ist nur, dass durch Teiler nur alle 33 MHz wieder der jeweils korrekte Takt anliegt!!

Wenn man nun übertakten will, sollte man zunächst den HT-Takt Multiplikator erst einmal auf 1 (kann bei manchen Mainboards zu Problemen führen - sollten Probleme auftreten sollte man 3 einstellen) setzen und den Speicherteiler auf den größt möglichen Wert setzen (also im BIOS DDR200 auswählen). Dadurch bewirkt man, wenn man den Referenztakt erhöht, dass der HT-Takt nicht über die spezifizierten 600/800/1000 MHz (welches von den drei, hängt von dem maximal unterstützten HT-Takt Multiplikator ab; 3 = 600 MHz, 4 = 800 MHz, 5 = 1000 MHz)  schnellt, da es effektiv egal ist, ob ein 1000 MHz starker HT-Takt aus 5 x 200 MHz oder 4 x 250 MHz gebildet wird – die Performance würde in allen drei Fällen gleich sein, wenn vom CPU-Takt und damit vom Referenztakt nicht der Speichertakt abhängen würde. Aber das ist erst mal hierfür unwichtig.

Noch mal der Hinweis: Immer auf die Temperaturen und Kühlung achten!! Zudem sollte man nach jeder Änderung ausreichend auf Stabilität testen. Hierfür empfehle ich das Tool Prime95.

Nun kann man den Referenztakt langsam in kleinen Schritten anheben. Irgendwann wird das System nicht mehr stabil laufen. Dann kann man die VCore langsam in den kleinst möglichen Schritten erhöhen. So kann man das so lange machen, bis das System zu einem maximal verträglichen Takt bzw. einer maximal erträglichen Temperatur gekommen ist. Dieses Maximum, das man nun herausgefunden hat, ist aber höchstwahrscheinlich nur das Maximum der CPU, so dass man nun zunächst den HT-Takt Teiler erhöhen kann, bis das System nicht mehr stabil läuft. Anschließend kann man noch den Takt des Arbeitsspeichers so weit erhöhen, also den Ram-Teiler verringern, wie es geht. Wenn dann der Arbeitsspeicher nur mit weniger als dem Standart-Takt stabil betrieben werden kann, kann man das evtl. so ändern, dass man einen anderen Referenz- bzw. HT-Takt einstellt, der auch stabil läuft und der bei einem anderen CPU-Multiplikator den gleichen CPU-Takt zur Folge hat, bei dem der Ram dann mit einem anderen Ram-Teiler wieder mit dem normalen Takt betrieben werden kann.

Die ist die Besonderheit bestimmter Athlon 64 FX CPUs, die weiter oben schon mal angesprochen wurde die, dass es einige Athlon 64 FX CPUs gibt, deren Multiplikator frei wählbar ist. Ob dies aber immer bei allen Athlon FX CPUs der Fall ist, kann ich nicht sagen, da AMD hier quasi frei nach Lust und Belieben durchaus auch gelockte CPUs auf den Markt bringen kann. Aber wenn man nun eine solche CPU übertaktet bietet sich auch die Möglichkeit auch bzw. nur den CPU-Multiplikator zu erhöhen. Dabei geht man dann auch so vor, wie als wenn man nur den Referenztakt erhöht, da in beiden Fällen das Resultat ist, dass der CPU-Takt erhöht wird.

Wenn man dann irgendwann so ziemlich das Maximum des Verträglichen herausgefunden hat, muss man nur noch sehr gründlich auf Stabilität testen. Dazu benutze ich wie gesagt immer das Tool Prime95.

Wenn man nun aber nicht die Möglichkeit hat, den AGP/PCI-Takt zu fixieren oder zumindest den Teiler zu wechseln, kann man nur den Referenztakt (und evtl. die VCore) erhöhen, bis ein stabiler Betrieb nicht mehr möglich ist. Dadurch wird aber der AGP/PCI-Takt mit erhöht und das kann sehr schädlich für Grafikkarte/PCI-Karten/Mainboard sein und sie sogar zerstören.





5. Schluss

Ich hoffe, dass ich so Manchem das Übertakten näher gebracht habe. Ich habe selbst anfangs den Durchblick völlig verloren – gerade bei den vielen Teilern und Multiplikatoren.

Zuletzt möchte ich noch sagen, ja Euch sogar darum bitten, dass, wenn irgend etwas unklar und/oder unverständlich ist, hier zu fragen.


©Copyright by Gibtnix


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Registrierung: Mai 2003 | Dabei seit: 7883 Tagen | Erstellt: 14:00 am 13. März 2006